Der im Kreis Euskirchen gelegene und zur Gemeinde Dahlem zählende Eifelort Schmidtheim kann nicht nur auf ein Jahrhunderte altes Schloß zurückblicken - das auch heute noch von der Familie Graf Beissel zu Gymnich bewohnt wird - sondern auch auf eine Kirche, deren Ursprünge auf das 12. Jh. zurückgehen.
Aus dieser Zeit existiert noch heute der Turm der Schmidtheimer Kirche. Eine barocke Haube aus acht Seiten, sowie die lange Kirchturmspitze kam im 16. Jahrhundert dazu und in den Jahren 1720 - 1722 erhielt der Westturm einen doppelachsigen Saalbau.
Der Ort Schmidtheim wurde urkundlich bereits im Jahre 867 erstmalig erwähnt. Der ursprüngliche Name Smideheim geht auf die Verarbeitung des damaligen Eisenerzes in der Region zurück, als Schmiede = Smide dort ansässig waren und ihrer Arbeit nachgingen - also Schmidtheim.
In den Jahren 1964 - 1965 erhielt die Kirche einen gründlichen Umbau und so wurde die neue Pfarrkirche am 01. Juli 1967 durch Bischof Pohlschneider geweiht.
Heute haben in der Pfarrkirche 324 Gläubige Platz.
Die beiden 9x6m großen Fenster wurden von H. Geuer entworfen und von H. B. Gossel gebaut.
Auf der Westseite dominiert das Lamm mit dem Buch mit sieben Siegeln die Mitte des farbenprächtigen Fensters.
Auf der Ostseite zeigen sie das neue Jerusalem, das von einer Mauer mit 12 Toren umgeben ist.
Die drei weiteren Fenster im Kirchenschiff zeigen mit der Andeutung David´s Zither, das Lob Gottes sowie Freude und Jubel.
Der aus Stein gebaute Zelebrationsaltar wurde im Jahre 1967 aufgestellt, sodass der alte Hauptaltar, der 1980 umgebaut wurde, heute als Nebenaltar fungiert.
In der ehemaligen Sakristei befindet sich heute die Taufkapelle mit dem aus dem Jahre 1792 errichteten Taufstein, der eine Höhe von 122cm mißt.
Hinter einem Gittertor befinden sich, gut gesichert, der Behälter mit den Reliquien der Apostel Petrus und Paulus, sowie die des Hl. Bischofs Martinus, dem Patron der Pfarrkirche zu Schmidtheim. Die Echtheit dieser Reliquien wurde in einer Urkunde am 19. März 1863 ausgestellt und beglaubigt.
Desweiteren befindet sich im Inneren der Kirche eine Darstellung des Bildhauers Josef Jansen aus Aachen, der eindrucksvoll zeigt, wie Martin, hoch zu Ross, seinen Mantel mit einem Schwert zerteilt und einem Bettler reicht.
Aus der Oberammergauer Bildhauerwerkstatt Hans und Adolf Zeller stammt eine Schutzmantelmadonna mit Jesuskind auf dem Arm.
Von außen beeindruckt eine Figur des Hl. Petrus mit goldenem Schlüssel in einer Nische über dem barocken Rundportal des Turmes. Dieses Portal dient als Nebeneingang.
Rechts vom Haupteingang befindet sich an der Außenwand der Kirche eine Herdplatte.In der Mitte sehen wir den mit der rechten Hand segnenden Christus, der in der linken Hand eine Weltkugel mit Kreuz hält. Auf der rechten Seite erkennt man, in einem Schiff stehend, Petrus mit dem Schlüssel und links ist der mit einem Schwert bewaffnete Paulus zu sehen.
Die älteste Glocke der Schmidtheimer St. Martinus Kirche datiert aus dem Jahre 1434, wiegt 290 kg und wurde im Jahre 1929 von der Glockengiesserei Mabilon & Co. aus Saarburg umgegossen. Die nur 60 kg schwere Uhrschlagglocke entstand in der Glockengießerei Joiris und wurde nach langer Stille erst 1980 durch den Einbau einer elektrischen Läuteanlage ihrer alten Bestimmung wieder zugeführt.
Aus dem Jahre 1503 stammt eine Bronzeglocke der Gießerei Gregorius von Trier aus Aachen. Diese wiegt 515 kg. "Nur" 425 kg wiegt eine Glocke aus dem Jahre 1508, mit einem Durchmesser von 90cm. Die jüngste Glocke wurde 1980 in der Brockscheider Gießerei Mark gegossen und trägt eine aus dem Aachener Dom stammende Christusfigur, um somit einen Bezug zur Bischofskirche herzustellen.
Zusammenfassung |
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Erbaut | Anfänge aus dem 12. Jahrhundert, siehe Turm |
Umbau | In den Jahren 1964-1965 mit Weihe am 01.07.1967 |
Besonderheiten |
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