Die erste Kirche oder Kapelle in Berk, ein kleines Dorf in der Gemeinde Dahlem, geht auf das 12. Jahrhundert zurück und im ältesten Kirchenverzeichnis für das Eifeldekanat wird Berk, zusammen mit Baasem, schon 1308 erwähnt. Auf Initiative der Berker Bewohner erlangte die Kirche im 18. Jahrhundert ihre rechtliche und religiöse Selbständigkeit, sodass sie im Jahre 1713 ihren eigenen Vikar erhielt. Es war Johannes Heinrich Stockart (1713-1715). Bereits 1621 verfügte man über einen 'Friedhof, aber erst 1719 gestattete der Kölner Erzbischof die Spendung der hl. Taufe, während die Ehen in der Pfarrkirche zu Kronenburg geschlossen wurden.
Ursprünglich war die Berker Kapelle aus dem 12. Jahrhundert ein Saalbau, der vor 1516 durch einen Chor und die Sakristei erweitert wurde. Nachdem man sowohl im 16. als auch im 18. Jahrhundert das Langhaus der Kirche erneuerte, plante man auf Initiative von Pfarrer Hubert Windelschmidt im Jahre 1934 eine Erweiterung. Durch die Nazizeit und den 2. Weltkrieg konnte man dieses Vorhaben allerdings erst 1954 verwirklichen.
Dabei wurde das Langhaus um das Doppelte erweitert, die Wände aus Bruchstein erbaut und das Holzdach mit Schiefer eingedeckt.
Eine große Katastrophe ereignete sich am 12. Januar 1971, als die Kirche durch einen Kurzschluß fast vollständig abbrannte.
Lediglich der Chor aus dem 16. Jahrhundert, als auch der Turm aus dem 12. Jahrhundert blieben erhalten. Dank der emsigen Arbeit vieler Berker Bewohner und Handwerker konnten schon bald in den Trümmern der alten Kirche wieder Messen abgehalten werden. Nach Plänen von Fritz Jäncke und Erich Heyne aus Aachen wurde die neue Kirche bis zum Herbst 1973 vollendet, während die Bildhauerarbeiten von Eberhard Linke aus Saulheim durchgeführt wurden.
Die Weihe der neuen Pfarrkirche in Berk wurde am 30. September 1973 durch den Aachener Diözesanbischof Dr. Johannes Pohlschneider vorgenommen.
Seit 1768 ist die Berker Kirche eine Wallfahrtskirche. Aufgrund der damals in der Eifel wütenden Pest pilgerte der damalige Berker Bürger Adolf Scholzen nach Rom, lernte dort die Bruderschaft der 14 Nothelfer kennen
und führte ihre Verehrung mit Zustimmung des damaligen Vikars Dederichs in Berk ein, sodass bis heute an den 7 Nothelfer - Montagen zwischen Aschermittwoch und Ostermontag viele Gläubige von weit her nach Berk pilgern.
Ein Relief der 14 Nothelfer befindet sich im Inneren der Kirche, das von Prof. Eberhard Linke aus Mainz erschaffen wurde. Die 14 Nothelfer, die in Berk verehrt werden, sind die Bischöfe Erasmus, Dionysius, Blasius, die Jungfrauen Margaretha, Katharina, Barbara, die ritterlichen Heiligen Eustachius, Georg, Achatius, der Diakon Cyriokus, der Arzt Pantaleon, der Knabe Vitus, der Mönch Ägidius und Christopherus als Träger des Christuskindes.
Unterhalb des Nothelfer Reliefs befindet sich in einem Tresor ein Reliquienbehälter mit Reliquien der 14 Nothelfer. Die Inschrift auf dem Behälter lautet:
"Subvenite Saneti Dei" "Kommt zu Hilfe, ihr Heiligen Gottes".
Eine Besonderheit stellt der Altar der Wallfahrtskirche zu Berk dar. Der damalige Pfarrer Joseph Dunkel (1969-1985) brachte aus den Dolomiten 14 Bergkristalle mit, die in die zur Gemeinde hin zeigende Keramikplatte eingearbeitet wurden und auf die 14 Nothelfer verweisen sollen. Sieben von ihnen waren in der ehemaligen römischen Provinz "Asia", der heutigen Türkei, beheimatet. Der Verfasser der "Offenbarung des Johannes" schrieb je einen Brief an die sieben Städte, deren Namen in den 3 weiteren Keramikplatten verewigt wurden.
Ebenfalls mit Bergkristallen verziert sind der auf einer freistehenden Säule befindliche Tabernakel, das Altarkreuz sowie der Taufstein.
Während Pfarrer Dunkel das Altarkreuz und den Ambo der Gemeinde stiftete, wurde der Tabernakel 1972 Pfarrer Dunkel zum 40-jährigen Priesterjubiläum von der Gemeinde geschenkt.
Der Hl. Brictius, als Schutzpatron der Berker Wallfahrtskirche, war der Nachfolger des Hl. Martinus von Tours und ließ als Bischof um 430 die erste Martinskirche in seiner Bischofsstadt errichten.
Zwei Statuen, die von Berker Einwohnern gestiftet wurden, zeigen die Muttergottes mit Jesuskind auf einer Mondsichel stehend, sowie den Hl. Josef mit einer Kirche zu seinen Füßen. Der Hl. Josef ist seit 1870 Schutzpatron aller Kirchen.
Aus dem Jahre 1401 stammt die älteste Glocke, während zwei weitere Glocken aus dem Jahre 1954 in der Brockscheider Glockengiesserei Mark gegossen wurden.
Die Orgel ist eine Anfertigung des Hellenthaler Orgelbaumeisters Weimbs.
Zusammenfassung |
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Ursprung | 12. Jahrhundert |
Erweiterung | 1516 und 1954 |
Brand | 12. Januar 1971 fast vollständige Zerstörung durch einen Kurzschluß |
Wiederaufbau | 30. September 1973 Weihe der neuen Kirche |
Wallfahrt |
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Besonderheiten |
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