Genau wie Schmidtheim wird auch Baasem als Ortsteil der Gemeinde Dahlen 867 erstmals urkundlich erwähnt, allerdings unter dem Namen Basenheim. 1308 wurde vermutlich die erste Kapelle errichtet, die zur damaligen Pfarre Alendorf gehörte. Erhalten blieb sowohl der Westturm, als auch Teile der Nordwand. Mitte des 15. Jahrhunderts wurde sie erweitert und die Halle im gotischen Stil gebaut.
Im Laufe der Jahrzehnte erfuhr die Kirche zahlreiche Umbauten, bis sie im 2. Weltkrieg stark beschädigt wurde. Nachdem die Schäden bis 1949 weitestgehend behoben worden waren, erfolgte in den Jahren 1954/1955 eine Restaurierung, wobei alte Ausmalungen wiederhergestellt wurden.
Beim Betreten der Kirche fällt zunächst das Gewölbe auf, mit seinen 16 Rippen, die auf jedem der 4 Pfeiler ruhen. Die Schnittpunkte der Rippen werden durch bunte Rosetten verziert und die Schlußsteine beinhalten unterschiedliche Figuren oder Wappen.
Das vermutlich aus einer Ölmühle bestehende Taufbecken stammt wahrscheinlich aus dem Jahre 1559, wie die eingemeißelte Jahreszahl vermuten läßt. Es steht seit 1976 wieder in der Kirche. Ein neuer Taufstein wurde um 1885 von Architekt Wiethase entworfen und hat seinen Platz am westlichen Pfeiler.
Der aus rotem Sandstein gebaute Marienaltar geht auf das Jahr 1625 zurück und ist dem Stil der Spätrenaissance zuzuordnen. Er ist dreistöckig gebaut und enthält in einer Mittelnische die Figur der Muttergottes. Die ursprüngliche Figur wurde im Jahre 1870 entwendet und danach durch die heutige ersetzt. Auf der unteren linken Seite befindet sich ein Relief, das die Flucht nach Ägypten zeigt, während das Relief auf der rechten Seite eine Szene des erschreckten Elternpaares auf der Suche nach Jesus darstellt.
Oberhalb der Muttergottes sieht man Jesus als jungen Mann im Tempel, von vielen Figuren umringt. Darüber eine Szene vom Tod Mariens. Seitlich davon Figuren der Evangelisten Matthäus und Johannes, sowie an der Spitze die Figur einer Heiligen.
Der Hochaltar in der heutigen Form geht auf einen Entwurf des Kölner Architekten Wiethase zurück. Da die damaligen Chorfenster eine starke Blendung verursachten, hinterlegte man 1933 den Hochaltar kurzerhand mit einer Sperrholzplatte.
Erst mit dem Einbau der neuen Fenster im Jahre 1989 wurde die Platte wieder entfernt, um freie Sicht auf die wunderschönen, neugotischen Schnitzereien zu haben.
Die heutige Orgel ist das Werk des Bergisch Gladbacher Orgelbaumeisters Ernst Seifert, der die Orgel 1964 installierte. Sie verfügt über 18 Register, 2 Manuale und Pedal und wurde am 13.09.1964 feierlich geweiht.
Ursprünglich besaß die Kirche ein Dreiergeläut aus den Jahren 1483, 1511 und 1732. Im Jahre 1942 beschlagnahmte man alle drei Glocken, wobei die beiden Großen schon bei der Abholung zerschlagen wurden. 1947 bekam man die kleine Glocke mit einem Riß zurück und bereits 1949 hat Baasem wiederum ein Dreiergeläut. Da der Ton der alten Glocke aber nicht mehr zum Klang der Neuen passte, wird in der Brockscheider Glockengiesserei Mark eine neue Bronzeglocke in Auftrag gegeben, die 1976 geliefert und von Bischof Hemmerle aus Aachen geweiht wurde. Die alte Glocke aus dem Jahr 1732 befindet sich seit dieser Zeit im Fundus der Kirche.
Die ersten bunten Kirchenfenster stammten aus dem Jahr 1893 und schmückten den Chorraum und erst 1910 folgten die ersten Motivfenster. Nachdem im 2. Weltkrieg alle Fenster zerstört wurden, erhielt die Kirche, dank zahlreicher Spenden, neue Fenster. Da diese aber ohne Ornamente waren und somit nicht der Würde eines solchen Gotteshauses entsprachen, wurde Prof. Hubert Schaffmeister aus Iversheim mit dem Entwurf neuer Fenster beauftragt, die Arbeitsausführung erfolgte durch die Firma Derrix aus Kevelaer.
Es sind dies das Fenster über dem Kirchenportal, sowie die Darstellungen
- Arche Noah
- Moses
- Petrus
- Dreifaltigkeit
- Mariä Geburt
- Donatus
- Ruth
- Elia
- Erhöhung der ehernen Schlange in der Wüste
- Abraham