in Bad Münstereifel
Inmitten der historischen Kurstadt Bad Münstereifel liegt die ehemalige Benediktiner Stiftskirche St. Chrysanthus und Daria. Die heutige katholische Pfarrkirche erhielt 844 die Reliquien des römischen Märtyrerehepaares Chrysanthus und Daria durch Abt Marquard von Prüm.
Benediktinermönche errichteten im Jahre 830 ein neues Kloster, das fortan für viele Gläubige als Wallfahrtsort aufgesucht wurde. Nach umfangreichen Änderungen und Erweiterungen erhielt die Kirche im 11. Jahrhundert ihre jetzige Form. Bei dem Bauwerk handelt es sich um eine dreischiffige Pfeilerbasilika, ohne Querschiffe, mit Westwerk und Langchor. Von großer Bedeutung ist auch die Krypta.
Im Inneren der Kirche sehen wir die Königshalle für Christus, dem König mit den Umgangswegen in den beiden Seitenschiffen.
12 Stufen höher befindet sich der Altar mit dem Chorgestühl für die Mönche, deren Umwandlung im 11. Jahrhundert zum Chorherrenstift vollzogen wurde - daher auch der Begriff "Stiftskirche".
Auf einem alttestamentlichen Bild, das sich dahinter befindet, erkennt man die Jakobsleiter, auf der Engel zum Himmel auf- und niedersteigen, während Jakob einen Altar baut.
Das Allerheiligste im Tabernakel befindet sich im Hochchor, mit der Gegenwart Christi im Sakrament. Das 1480 im gotischen Baustil geschaffene Sakramentshaus ist eine Stiftung des Stiftsherrn Friedrich Roir.
Im Hochchor befinden sich noch Teile romanischer Fresken, die auf die Zeit der Erbauung der Kirche zurückgehen. Während der Barockzeit wurden sie mit Gipsmörtel überzogen.
Die Säulen der Kirche bestehen aus Kalksinter, auch Eifelmarmor genannt und entstammen der römischen Wasserleitung, die ehemals aus der Eifel nach Köln und Bonn führte.
Auch die Altarplatte besteht aus Kalksinter und stammt aus einem Sammelbecken dieser Wasserleitungen.
Barocke Figuren der Pfarrpatrone Chrysanthus und Daria befinden sich links und rechts auf Konsolen im Chor, sowie die Figuren der heiligen Aposteln Petrus und Paulus an den Pfeilern des Westwerkes.
Ein großes Bild aus dem Hochaltar der Barockzeit hängt linke Hand über dem Eingang zur Krypta und zeigt das Martyrium der Pfarrpatrone, wie sie bei lebendigem Leibe an der Via Salaria in Rom in einer Kiesgrube begraben werden.
Ein Kreuz aus der Zeit um 1500 befindet sich vorne im Chor, über dem Altar.
Unmittelbar am Eingang der Kirche steht das Hochgrab Gottfrieds von Bergheim, der 1335 verstarb.
Im Mittelgang, hinter einem Gitter unter dem Altar, befinden sich in einem Schrein die Gebeine der Pfarrpatrone Chrysanthus und Daria.
Im Hochchor befindet sich auf dem Hochaltar ein Schreinaltar aus dem Jahre 1910, rechts davon ein Dreisitz mit einem Reliquienkasten aus dem 14. Jahrhundert, sowie acht Bilder an den Wänden mit Darstellungen aus dem Leben und Sterben der Pfarrpatrone aus dem Jahre 1720.
Der Kölner Künstler Franz Pauly schuf in den Jahren 1964 bis 1968 die Kirchenfenster und zeigen, wie der Kosmos das Lob Gottes verkündet.
In der Krypta befindet sich ein Gnadenbild aus dem Jahre 1320 und zeigt die Madonna aus Münstereifel, ein Vesperbild um 1350 zeigt das Bild der schmerzhaften Mutter, das sich in der rechten Kryptakonche befindet, während vor den Chorstufen rechts die Nachbildung einer romanischen Madonna zu sehen ist, zu deren Füßen sich Chrysanthus und Daria aufhalten.
Zusammenfassung |
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844 | Erhalt der Reliquien der Märtyrer Chrysanthus und Daria |
11. Jahrhundert | Fertigstellung der Pfeilerbasilika |
Besonderheiten |
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